Pinealistumore
In der Pinealisregion gibt mehr als 17 verschiedene Tumorarten. Diese Tumore werden als Pinealome, Pinealistumore oder Tumore der Zirbeldrüse bezeichnet.
Sie befinden sich über der Vierhügelplatte und in unmittelbarer Nähe zum Hirnwasserkanal (Aquädukt).
Die verschiedenen Arten der Pinealistumore erfordern eine Vielzahl von individuellen Behandlungen, die auch von Klinik zu Klinik etwas variieren können.
Raumforderungen an der Zirbeldrüse sind etwas weniger bekannt als die an ihrer „Nachbarin“, der Hypophyse. Dabei gibt es in ihrer Wichtigkeit gar keinen so großen Unterschied, denn die Funktionen beider Hormondrüsen können durch Raumforderungen gestört werden.
Raumforderungen der Zirbeldrüse werden weniger beachtet, weil gutartige Pinealiszysten häufig vorkommen – andere Pinealistumore vergleichsweise selten. Deshalb sieht man selten Handlungsbedarf.
Pinealiszysten
Zysten sind allgemein Gebilde, die mit Flüssigkeit gefüllt und von einer, meist dünnen Gewebewand umgeben sind. Pinealiszysten sind sehr häufige und gutartige Veränderungen im Bereich der Pinealisregion. Bei etwa 4% aller MRT-Untersuchungen des Kopfs werden welche entdeckt, weshalb sie viele Ärzte nur als Zufallsbefunde kennen.
Diese Zysten können in jedem Lebensalter gefunden werden. Es gibt jedoch eine Häufung bei Frauen und in jüngeren Altersstufen. Aufgrund von MRT-Studien wird die Rate auf bis zu 10% geschätzt. In Autopsien hat man herausgefunden, dass Pinealiszysten in bis zu 40% der Allgemeinbevölkerung vorkommen.
Pinealiszysten können so klein sein, dass sie nur unter dem Mikroskop für das menschliche Auge sichtbar sind. Durch die beengte Lage im Gehirn kann eine Zyste dort nicht so groß werden wie in anderen Organen, z.B. im Bauchraum. Eine Zystengröße von über 2 cm kann allerdings vorkommen. Sie kann Beschwerden verursachen, da ein Druck auf die empfindlichen Hirnstrukturen in der Umgebung ausgeübt wird, u.a. auf die Vierhügelplatte, in denen Nerven für die Augenmuskeln ihren Ursprung nehmen. Es kann auch zur Einengung der Zirkulation des Hirnwassers (Liquor) kommen. In diesem Fall können gravierende Symptome bis hin zu komplexen neurologischen Störungen ausgelöst werden.
Ab einer Größe von ca. 1-2 cm steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Zyste Symptome hervorrufen kann. Aber durch individuelle Umstände (Einblutung, Gewebeanteile,…) oder eine ungünstige Lage können auch kleinere Zysten Beschwerden verursachen.
Pinealzelltumore
Es gibt zudem die sogenannten Pinealzelltumore. Diese entstehen aus den Nervenzellen der Pineozyten.
Das Pineozytom ist ein gut differenzierter und gutartiger Tumor.
Das Pineoblastom ist ein bösartiger Tumor.
Keimzelltumore
Die Keimzelltumore entwickeln sich aus einzelnen Keimzellen und werden unterschieden in Germinome und nicht germinomatöse Keimzelltumore. Deren Behandlung ist meistens Radiotherapie oder je nach genauer Art des Tumors auch Radiochemotherapie (Kombination aus Bestrahlung und Chemotherapie).
Außerdem ist bei diesen Tumoren eine Operation empfohlen.
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