Dieser Erfahrungsbericht wurde von Luise verfasst. Sie erzählt davon, wie sie auf ihr Krankheitsbild aufmerksam geworden ist und wie ihre OP und ihr Genesungsweg verliefen.
Schon seitdem ich 10 Jahre alt war (mittlerweile bin ich fast 20) habe ich immer wieder Kopfschmerzen gehabt, vor allem in der Schule oder jetzt im Studium, wenn ich mich viel konzentrieren muss. Ende 2022 wurden die Kopfschmerzen aber immer extremer.
Ich habe angefangen andauernd Schmerztabletten zu nehmen und auch beim Sport hatte ich immer einen pochenden Kopfschmerz. Daraufhin habe ich sämtliche Untersuchungen gemacht und einiges ausprobiert. Ich habe Sehtests gemacht, hab ein großes Blutbild machen lassen und auch die Antibabypille abgesetzt, aber nichts hat geholfen. Mit der Zeit hatte ich Symptome, die wie Migräne waren. Mir war schnell schlecht, viele Reize auf einmal haben mich total umgehauen und ich brauchte viel Ruhe.
In einer Nacht ging es mir dann so schlecht, dass ich mich nur noch übergeben habe. Daraufhin haben meine Eltern dann schnellstmöglich für mich einen MRT-Termin machen lassen, der dann auf eine Pinealiszyste hinwies. Der Arzt sagte damals, sowas wäre wahrscheinlich angeboren, aber man könnte sehen, wie sich das Hirnwasser stauen würde, was dann meine Kopfschmerzen auslöst. Ein OP-Termin war dann relativ schnell gemacht und ich war dankbar, dass endlich etwas gefunden wurde.
Ich war dann vor dem OP-Tag (März 2023) trotzdem schon stationär aufgenommen worden, da das für uns der sicherste Weg war. Etwa 2 Tage davor wurde ich dann auf Intensiv-Station verlegt, damit sie mich noch besser überwachen konnten. Vorher wurden natürlich noch Untersuchungen, wie Blutentnahmen und ein Schluck-Echo gemacht.
Da ich schon vorher mal in Vollnarkose war, hatte ich davor wenig Angst und war froh, als es dann endlich losging.
An den Tag nach der OP erinnere ich mich nur schwammig, da ich wahrscheinlich einfach viel geschlafen habe und mich sehr viel übergeben habe. Ich habe die Narkose scheinbar nicht gut vertragen und war daher nur dabei zu weinen und mich zu übergeben. Es war für mich aber zu dem Zeitpunkt auch einfach psychisch sehr belastend. Ich war dann den Tag nach der OP auf Intensiv, wurde dann aber auch schnell wieder auf die normale Station verlegt. Dort bekam ich dann Tag für Tag Physiotherapie und habe mich sonst hauptsächlich ausgeruht.
Insgesamt war ich eine Woche im Krankenhaus und auch, wenn es sehr belastend war, bin ich immer noch froh, diese Erfahrung gemacht zu haben. Ich hatte ein tolles Ärzte-Team dort (Flensburg) und war bzw. bin einfach unfassbar dankbar, dass es heutzutage die medizinischen Möglichkeiten gibt, so etwas zu heilen. Ich war dann noch ca. 2-3 Wochen etwas schlapp und konnte wenig machen, aber mein Körper hat sich von alldem dann auch relativ schnell erholt. In den Monaten danach habe ich davon gar nichts mehr gespürt, dementsprechend war es zwar die Zeit davor und die Woche selbst sehr unangenehm, aber dann auch wieder schnell vorbei. Mittlerweile blicke ich tatsächlich sehr dankbar darauf zurück, weil ich heute Gesundheit aus ganz anderen Augen betrachte. Ich sehe es nicht mehr als selbstverständlich, dass mein Körper funktioniert und passe besser auf mich auf, gehe schneller zum Arzt, falls etwas sein sollte. Ich denke, wir sollten alle dankbar sein dafür, wie weit sich die Wissenschaft entwickelt hat und was für tolle Ärzte und Ärztinnen es gibt!
Ich schicke euch allen viel Kraft, Zuversicht und natürlich Gesundheit!
Liebe Grüße
Luise