Arztgespräche – 8 Tipps für die Vorbereitung

4 Tipps für die Vorbereitung auf ein Arztgespräch

Wieder einmal steht ein Arztbesuch an. Die Kopfschmerzen wollen einfach nicht verschwinden und auch andere Probleme bereiten immer mehr Sorgen. Während Sie im Wartezimmer vor Langeweile eine Zeitschrift durchblättern, fällt Ihnen auf, dass Sie eigentlich gar nicht so genau wissen, was Sie dem Arzt überhaupt mitteilen können. Was ist relevant?
Schluss mit der Unsicherheit!
Hier finden Sie vier nützliche Tipps zur Vorbereitung auf Ihr Arztgespräch – egal ob für den Hausarzt oder den Neurologen.

1. Tipp: Selbsteinschätzung

Nehmen Sie sich Zeit, um sich in Ruhe ein Bild Ihrer Beschwerden und deren Verlauf zu machen. Achten Sie dabei auch auf kleine Details und Veränderungen in Ihrem Leben. Wann sind die Beschwerden das erste Mal aufgetreten? Werden diese durch bestimmte Aktivitäten besser/schlechter? Notieren Sie sich am besten Ihre Antworten (z.B. in einem Symptomtagebuch) und nehmen Sie den Aufschrieb mit zum Gespräch.

2. Tipp: Auswirkungen der Einschränkungen

Achten Sie die Tage vor Ihrem Arztbesuch besonders darauf, worin Ihre Beschwerden Sie einschränken und inwieweit diese sich auf Ihren Alltag auswirken. So können Sie Ihrem Arzt direkt erklären, warum Sie Hilfe und eine genaue Untersuchung benötigen.

3. Tipp: Vorherige Arztbriefe lesen und/oder mit Angehörigen sprechen

Falls Sie schon einmal Untersuchungsergebnisse schriftlich bekamen, lesen Sie sich die Einschätzungen dieser Ärzte nochmal aufmerksam durch. Fällt Ihnen eine Formulierung auf, die Sie nicht verstehen? Haben Sie generelle Fragen zu den Briefen? Sollte man nochmal etwas untersuchen?
Notieren Sie sich Ihre Gedanken dazu ebenfalls. Sprechen Sie am besten auch noch mit Angehörigen über Ihre Symptome, denn oftmals haben diese einen anderen Blick darauf. Ist den Personen etwas spezielles an Ihnen aufgefallen? Mussten Sie z.B. bei bestimmten Dingen unterstützt werden?

Besprechung bei einem Arztgespräch

4. Tipp: Das Ziel vor Augen haben

Bevor Sie dem Arzt gegenübersitzen machen Sie sich am besten einen konkreten Plan, was Sie durch dieses Gespräch erreichen und verbessern wollen. Wünschen Sie sich mehr Informationen über eine (Verdachts-)Diagnose, weitere Diagnostik, eine Verlaufskontrolle oder Ähnliches?

Hören Sie am besten immer auf Ihr Bauchgefühl und nehmen Sie sich und Ihre Symptome ernst. Eine gute Vorbereitung spart auch Zeit und hilft dabei, keine wichtigen Dinge zu vergessen. Natürlich kann auch nicht immer alles gut laufen, immerhin ist die Humanmedizin ein sehr komplexes Gebiet mit sehr viel Auswahl an verschiedenen und sich ähnlich äußernden Krankheitsbildern. Haben Sie etwas Geduld und versuchen Sie für sich und Ihre Probleme einzustehen, so dass Sie hoffentlich bald Hilfe erhalten!

Was muss ich zu einem Arztgespräch mitbringen?

  • Falls vorhanden eine Überweisung
  • Krankenkassenkarte
  • Eventuelle Arztbriefe, Untersuchungsergebnisse oder Röntgenbilder sowie andere Befunde, an denen vorausgegangene Erkrankungen erkannt werden können, um unnötige Doppeluntersuchungen zu vermeiden
  • Hilfsmittel wie die Brille oder Gehilfen. Der Arzt kann so kontrollieren, ob eventuell Korrekturen oder neue Einstellungen vorgenommen werden müssen.
  • Werden regelmäßig Medikamente eingenommen, ist es wichtig, einen Medikamentenplan mit genauer Dosierung mitzubringen. Entweder werden die Medikamenten-Packungen direkt von Ihnen mitgenommen oder die korrekten Bezeichnungen für den Arzt notiert. Dies gilt ebenfalls für den Einnahmerhythmus und mögliche Veränderungen und Nebenwirkungen, die durch die Einnahme der Medikamente festgestellt wurden.

Vier Tipps für das Verhalten während eines Arztgespräches

„Guten Tag, wie geht es Ihnen?“, ist oftmals der Start in der Kommunikation mit einem Doktor. Diese Frage wird dann meistens direkt mit dem Grund der Vorstellung beantwortet. Das war einfach. Sie denken alles was danach kommt, entscheidet sich im laufe des Gespräches? Nein. Sie können sich vorab schon vorbereiten und demnach schneller und besser reagieren. Hier bekommen Sie ein paar Tipps dazu:

1. Tipp: Auf mögliche Fragen vorbereiten

Mögliche Rückfragen des Arztes können Sie sich im Kopf bestimmt schon selbst beantworten. So ist es für Sie einfacher, auch bei Nervosität oder Zeitdruck die richtigen Antworten zu geben. Ein Beispiel: Wie genau sehen Sie doppelt? In alle Blickrichtungen. Sind die Doppelbilder nebeneinander oder Übereinander? Übereinander.

2. Tipp: Zeit lassen

Zeitangaben, Dauer, Jahreszahlen oder Angaben zur Schmerzstärke möchte man gerne schnell, aber richtig beantworten. Lassen Sie sich bitte nicht unter Druck setzen, sondern lassen Sie sich genügend Zeit zum Überlegen. Schließlich müssen Sie sich erstmal daran erinnern, wie lange etwas zurückliegt. Durch Zeitdruck entstehen oft falsche Angaben oder werden vom Arzt falsch notiert.

3. Tipp: Nachfragen

Wenn Ihnen etwas unklar ist, nutzen Sie das persönliche Arztgespräch, um sich medizinische Themen von Spezialisten erklären zu lassen. Sie können sich auch vorab schon Fragen überlegen und diese dann stellen. Und auch wenn Sie vielleicht denken, dass Sie nerven könnten, fragen Sie bitte so lange nach, bis sie alles verstanden haben. Es geht hier schließlich um Ihre Gesundheit und Zukunft.

4. Tipp: Absichern

Wird direkt eine Diagnose gestellt oder ausgeschlossen, achten Sie darauf, dass Ihnen der Grund genau erklärt und begründet wird und Sie auch dazu Rückfragen stellen dürfen. Wenn die Diagnose gut durchdacht ist, beantworten die Ärzte sehr gerne all Ihre Fragen dazu. Zusätzlich können Sie durch Ihre Fragen bemerken, ob sich die Ärzte wirklich mit der Diagnose auskennen und sie auch anhand Diagnosekriterien belegen.

Beispiel: „Die Pinealiszyste kann Ihre Symptome nicht erklären.“
Fragen Sie nach. Eine Aussage wie z.B. „Eine Pinealiszyste macht nie Probleme“ reicht bei bestehenden Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Schlafstörungen und/oder Sehstörungen nicht aus. Achten Sie darauf, dass durch mehrere Untersuchungen ein Ausschluss einer Erkrankung erfolgt und ein Verdacht so lange bestehen bleibt, bis Ihre Beschwerden anderweitig sicher erklärt werden können.

Besonders im Gespräch ist es wichtig, auf sein Bauchgefühl zu hören und das Ziel im Blick zu behalten. Sie können sich bei Unsicherheiten oder Unzufriedenheit aber auch immer eine Zweitmeinung einholen.

Wir hoffen, die Tipps waren nützlich für Sie und wünschen viel Erfolg bei Ihrem nächsten Arztgespräch!

Pinealishilfe e.V.

Für den Verein Pinealishilfe e.V. schreiben mehrere Autoren, u.a. Annika Hauns.